Es gibt einen großen Bedarf an Weiterbildungen zum Thema Licht
Mit unserem Trainernetzwerk werden DIALux-Schulungen auf der ganzen Welt möglich. In unserer Serie stellen wir verschiedene Trainer rund um den Globus vor. Heute geht es mit Suen Kwok aus Hongkong weiter.

Suen Kwok im Interview
Suen, wie lange arbeitest Du bereits als DIALux-Trainerin?
Ich bin seit drei Jahren DIALux-Trainerin in Hongkong. Ich gebe aber auch Schulungen in Festlandchina, Vietnam, Kambodscha und Singapur. Erst vor kurzem hatte ich einen gemischten Kurs mit Lichtplanern aus Hongkong und von den Philippinen. Zu meiner Überraschung erhielt ich sogar schon eine Anfrage aus Fidschi!
Was magst Du an deiner Arbeit als Lichtdesignerin und DIALux-Trainerin?
Die Arbeit als Trainerin bietet mir Abwechslung zu meiner Routinearbeit und die Möglichkeit, inspirierende Menschen zu treffen. Die Sichtweisen von Anfängern in der Lichtplanung, Lichtdesigner und auch erfahrene Architekten und Geschäftsführer vermischen sich in einem Kurs. Kannst Du dir die Synergien vorstellen, die daraus entstehen? Man kann ein Diskussionsthema aus verschiedenen Erfahrungen heraus aufgreifen, andere Perspektiven aufnehmen und verschiedene Lösungsansätze durchspielen. Manchmal kennt ein Anfänger viele brillante Tricks, an die ein erfahrener Nutzer vielleicht nie gedacht hätte, und einige erfahrene DIALux-Anwender teilen mit dem Kurs ihre Arbeitserfahrung mit der Software, was uns allen zugutekommt.
Oft bringe ich in meinen DIALux-Klassen zusätzliches Lichtwissen ein, beispielsweise um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leuchtdichte und Beleuchtungsstärke zu erklären oder um darüber zu sprechen, wie die Sonnenbewegung im Jahr die Tageslichtberechnung in DIALux beeinflusst. Es freut mich, diese erleuchteten Augen zu sehen. Es gibt mir das Gefühl, Menschen auf die richtige Weise zu beeinflussen.
Welche Trends oder Herausforderungen beobachten Sie bei der Lichtplanung, insbesondere in Ihrer Region?
Als Trainer hatte ich die Chance, mit vielen Anwendern aus der Praxis zu sprechen. Sie alle haben die Frustration geteilt, wenn es darum ging rein normativ zu planen und sich ausschließlich auf die Lux-Werte von Projektinhabern zu fokussieren, besonders in Einzelhandelsgeschäften.
Als Lichtdesigner versuche ich immer wieder, den Menschen zu erklären, wie eine Überbeleuchtung physisch, psychisch, wirtschaftlich und ästhetisch schaden kann, es ist allerdings nicht einfach. Die Beleuchtung wird hier in Hongkong als ein Werkzeug missbraucht, um in kommerziellen Räumen zu konkurrieren und die Ziffern, die dahinter stehen, werden immer abenteuerlicher.
Es gibt auch einen starken Bedarf in unserer Region, wenn es um das Thema Lichtbildung geht – sei es für Designer, Eigentümer, Hersteller, Endverbraucher oder Gesetzgeber. Es fehlt das Wissen in Hinblick auf eine gesunde Einstellung zur Beleuchtung, das Verständnis von Lichteffekten und -optiken, die Wahl der Leuchten und die Notwendigkeit, die lokalen Beleuchtungsstandards zu aktualisieren, um die Vorschriften in einem qualitativen Ansatz zu gestalten. Das alles könnte dazu beitragen, dass Hongkong menschenfreundlicher sein könnte und die Lichtbelastung reduziert wird.
Welches Projekt war das interessanteste, das Du mit DIALux geplant hast?
Die meisten meiner Projekte, sind Einzelhandelsflächen, Hotels oder Restaurants. Nachfolgend finden Sie ein aktuelles Beispiel für ein Gästezimmer in Guizhou, China. Der Raum hatte eine gewisse Tiefe und Trennwände wurden entworfen, um die Fläche in Zonen zu unterteilen.

Ich begann damit, ein Verständnis für die Zusammenhänge des Raumes zu erhalten. Dann stellte ich mir vor, wie ein Gast den Raum erlebt, die Hierarchie des Lichts wird durch diesen Prozess definiert, danach sollten wichtige Merkmale erkannt und fokussiert werden.


Die ungewöhnliche Dachkonstruktion des Raumes hat mich dazu gebracht, diese besonders in der Lichtplanung zu berücksichtigen. Ich habe bei der Lichtplanung auch den Materialien im Raum besondere Aufmerksamkeit geschenkt, da in vielen Fällen der Farbton eines dominierenden Materials das Raumambiente bestimmt.
Ungewöhnliche Dachkonstruktion in einem anderen Raumtyp:


Ein Beispiel dafür, wie das Raumambiente durch die Reflexion von verschiedenen Materialien definiert wird. Ein älteres Projekt, ein Café.

Sie wollen Kontakt zu Suen Kwok aufnehmen? Hier geht es zu ihrer LinkedIn-Seite.
Wenn Sie an einer DIALux-Schulung in Ihrem Land interessiert sind, gibt es hier weitere Informationen zu unserem Trainernetzwerk.
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Erste Einblicke in den Umgang mit unserer Lichtplanungssoftware gibt es außerdem in zahlreichen kostenfreien Tutorials auf YouTube.
Außerdem finden Sie hier ein Interview mit Chris Teo aus Singapur.