Smart Building ›
Automationsdschungel: Ein Blick in die Zukunft.
Internet of Things (IoT), Vernetzung und disruptiver Wandel begleiten uns ständig. Durch die stetigen Veränderungen stellen wir uns häufig die Frage, wie sich die Gebäudeautomation wandeln wird. Aus heutiger Sicht bestehen unterschiedliche Zukunftsperspektiven.
In der Automationswelt herrscht derzeit eine dynamische Situation. Geschäftsmodelle werden entwickelt, neu überdacht und der Zukunft angepasst. In kurzen und regelmäßigen Abständen tauchen neue Marktbegleiter auf, altbekannte fürchten um ihre Marktanteile und andere verschwinden. Spannend ist außerdem, welcher Automationsstandard sich wohl die größten Marktanteile und Relevanzen sichern wird. Doch für die Marktdurchdringung sollten unterschiedliche Parameter und Kriterien beachtet werden.
Voraussetzungen für die Marktdurchdringung
Ein Punkt ist im IoT sicher: Die Geräte werden Bestandteil eines IP-Netzwerks sein. Hierbei stellt sich langfristig sicher nicht die Frage ob das Automationsprotokoll als Nutzdaten mit übertragen werden kann sondern ob es direkt nativ in das Protokoll eingebettet ist. Die Physik, die sich hieraus ergibt, ist dann zweitrangig – verschiedene Medien wie Kupfer, Funk oder Glas stehen zur Verfügung.
Darüber hinaus sollte das Angebot von verschiedenen Herstellern mit unterschiedlich interoperablen Produkten beachtet werden. Denn in einer heterogenen Automationswelt wird die Kombination unterschiedlicher Produkte mit starken Feature ein großer Pluspunkt sein. Hier sollte der benötigte Funktionsumfang abgedeckt und Gewerke übergreifende Lösungen realisiert werden können. Im ersten Schritt können dies beispielsweise auch Gateways oder Webservices sein. Das IoT wird nicht innerhalb eines Gewerks bleiben und dort Halt machen.
In einer komplexen Automationswelt wird der Automationsstandard eine hohe Relevanz haben, der eine unkomplizierte Projektierung und Integration zulässt. Unkompliziert in diesem Zusammenhang sind sicher die heutigen Kostentreiber: Zeitaufwand, Softwarekosten und Wartbarkeit. Die Realisierung von den meisten Lösungen ist noch sehr aufwendig. Benötigt werden vorgedachte Strukturen und Funktionen, die für gute Kosten-Nutzen-Verhältnisse sorgen und verlässlich harmonieren. Speziell die Wartung und der Austausch von Produkten werden dann zu einer geringen Herausforderung.
Zukunftsfähige Wartung + Sicherheit
Hier sehen wir mehrere Barrieren: Automationsstandards, die auf nicht mehr aktuelle Betriebssysteme setzen und somit nicht mehr administriert werden können oder Komponenten, für veraltete oder proprietäre Lösungen, die nicht mehr verfügbar sind. Neben der technologischen Möglichkeit der Wartung sollte es geeignetes Fachpersonal geben. Denn das beste System bringt nichts sofern es keine nennenswerte Anzahl von Servicepartnern bzw. Integratoren gibt.
Durch den Fachkräftemangel werden Systeme punkten die einfach sind. Systeme mit Auto Discovery Funktionen, automatisierten Projektierungsprozessen und Schnittstellen. Wenn bei jedem Serviceeinsatz erst der top ausgebildete Fachmann gerufen werden muss, führt dies sicher nicht zum Ziel. Insbesondere bei kleinen Anpassungen oder dem Hinzufügen einzelner Geräte. Gleiches gilt für alle Fachleute bei der Erstellung neuer Projekte. Hier unterstützen dann vorgedachte Automatismen und Funktionen, Skaleneffekte zu realisieren und Aufwände zu senken.
Da wir von einer weit größeren Marktdurchdringung als heute ausgehen, wird das Thema Sicherheit im Internet of Things auch mehr Raum einnehmen. Auch hier sehen wir zwei unterschiedliche Richtungen. Sicherheit in Bezug auf Verfügbarkeit und Sicherheit im Sinne von Schutz vor unbefugtem Zugriff. Eine nicht oder nur teilweise verfügbare Anlage ist hier nicht akzeptabel. Daher gilt es sich bei der Entscheidung leiten zu lassen von Fragen wie Redundanz oder Dezentralität. Die Form des physikalischen Aufbaus erledigt hier sicher ihr übriges. Liegen die Daten und Algorithmen lokal auf einem verschlüsselten Server oder sind diese in der Cloud und verrichten da performant ihren Dienst. Eine Mischung aus beidem mutet als Optimum zurzeit an. Sicherheit bietet hier auch eine Verschlüsselung, beginnend bei der Laufzeitkommunikation bis hin zu gespeicherten Daten und Projekten, um diese zu schützen. Wo ein hoher Grad an Automatisierung vorliegt, ist auch immer ein gewisses Risiko von Transparenz im Kontext von Überwachung möglich. Hier gilt es bei Bedarf vorzubeugen.