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ETS Inside: Einfacher Weg zum Smart Home
Herstellerspezifische Automationssysteme sind im Vergleich zu offenen Systemen preislich attraktiv und die Projektierung und Inbetriebnahme funktioniert schneller und einfacher. Möchte der Anwender sich nicht auf einen Hersteller fixieren, können offene Standards, wie KNX verwendet werden. Die Abhängigkeit von Systemintegratoren beim KNX-System gehört schon bald der Vergangenheit an. Die Lösung: ETS Inside.
In einem Smart Home setzen sich Projektkosten aus zwei wesentlichen Faktoren zusammen – die verwendete Hardware und der softwareseitige technische Aufwand.
Der Hersteller von proprietären Systemlösungen kann die Hardware, Software und Bus-Kommunikation nach eigenem Bedarf gestalten, beeinflussen und daher preisreduziert anbieten. Auto Discovery Funktionen von Geräten sind im Markt bereits vorhanden und ermöglichen eine schnellere Projektierung und Inbetriebnahme. Ebenso wie die Inbetriebnahme über eine Web-Oberfläche.
Beim offenen Automationsstandard KNX werden häufig Gegenargumente wie der Preis und die Abhängigkeit von verschiedenen Systemintegratoren genannt. Sollten im Nachgang Änderungen vorgenommen werden, bedarf es in vielen Fällen dem »bezahlten« Serviceeinsatz. Die ETS Inside verschafft hier Abhilfe und Tablet und Smartphone werden neben dem Notebook zum universellen Werkzeug.
Welche Funktionen bietet ETS Inside?
Die Software bringt eine Projektlizenz zur Projektierung und Inbetriebnahme mit. Das dort erstellte Projekt kann direkt auf diesem Server abgelegt werden. Das Gerät, auf dem die ETS Inside installiert ist, dient gleichzeitig als Projektspeicher. Hierdurch wird die Lücke, der häufig fehlenden Dokumentation, geschlossen. Spätere Änderungen in der Anlage sind ohne größeren Aufwand möglich, da die Daten dem Kunden direkt vorliegen. Sollte die seinerzeit ausführende Firma nicht mehr tätig sein, kann das Projekt selbstständig erweitert oder geändert werden. Eine Übergabe empfiehlt sich weiterhin, um das Projekt bei einem Ausfall der Inside problemlos fortzusetzen. ETS Inside-Projekte laufen mit der ETS Professional synchron und können aus beiden Programmen bearbeitet werden.
Eine weitere Funktion beseitigt ein häufig genanntes Manko der KNX Welt: Fehlender Zugriff auf Parameter. Dem Endkunden oder Facility Manager kann ein ausgewählter Parameter Satz oder alle Parameter zur Verfügung gestellt werden. In diesem vordefinierten Rahmen können eigenständig Änderungen vorgenommen werden, wie den Zugriff auf Nachlaufzeiten, Dimmparameter oder Szenen. Der Umfang und die Tiefe der Zugriffsmöglichkeiten obliegen der Absprache oder Kompetenz des Anwenders. Im umfassendsten Szenario könnten auch logische Zugehörigkeiten und Gruppenadressen verändert werden. Durch diese funktionalen Zugriffe und Änderungen ist die Gewährleistung gefährdet.
Worauf muss der Anwender achten?
Es können ausschließlich S-Mode Komponenten verwendet werden, wodurch der Hersteller seine .knxprod-Files nicht anpassen muss. Diese können heute direkt eingesetzt werden und der Systemintegrator kann bereits bekannte Produkte verwenden. Die Inside verarbeitet keine Plug-Ins zur Parametrierung – es können nur Produkte eingesetzt werden, die keine zusätzliche Software neben der ETS zur Projektierung und Inbetriebnahme benötigen.
Im Falle der Projektierung mit der ETS Inside ist das gesamte User Interface touch-optimiert und speziell dafür ausgelegt. Die Projektierung geschieht vorrangig über einen »Finger«. Bei der Anwendung sind viele Schritte und Funktionen über pull-down Menüs und intuitive Tasten wie »+« erreichbar. Die Inbetriebnahme ist dadurch ebenfalls flexibler vor Ort möglich. Die vorweg erstellte Projektierung mit der ETS Professional kann von einer weiteren Person mit der ETS Inside in Betrieb genommen werden. Der Download des mit dem Tablet erstellten Projekts ist ebenso möglich.
Ausblick ETS Inside
Die ETS Inside hilft der KNX sich im Markt noch breiter aufzustellen. Für KNX Einsteiger gibt es durch geringe Software- und Schulungskosten nur eine minimale Hürde. Der Zugriff für den technikaffinen Endkunden oder Facility Manager über ein Smart Device, wie Tablet oder Smartphone, wird weitere Kritikpunkte beheben und eventuelle Abhängigkeiten nicht entstehen lassen. Interessierte Endkunden können die gesamte Projektierung und Inbetriebnahme eigenständig durchführen.
Ein interessanter Ansatz ist die Implementierung der Diagnosefunktionen. Hierdurch ist eine moderne Fehlersuche im Projekt denk- und nutzbar. Der Anwender befindet sich am Ort des Fehlers und kann per Tablet, Funktionen im Analyseprozess auslösen und validieren. Eine Aufzeichnung to go steht somit nichts mehr im Wege. Der professionelle Anwender profitiert durch diese Funktion und die im Projekt vorliegende Dokumentation.
Der Release Termin ist für Oktober 2016 geplant, die Betaphase startet voraussichtlich noch in diesem Monat. Es bleibt spannend in der KNX Welt.