Licht ist mehr als Beleuchtung, es schafft Atmosphäre, Emotion und Wirkung. In unserem neuen, dreitägigen Intensiv-Workshop mit dem renomierten Lichtplaner Wilfried Kramb stehen Kreativität, konzeptionelles Denken und praxisnahes Ausprobieren im Fokus. Von der Skizze bis zum Praxistest im Weißen Labor entsteht aus Ideen ein stimmiges Lichtkonzept. Wir haben mit Wilfried darüber gesprochen, warum Licht mehr ist als Technik, wie er zu seiner Leidenschaft fand und warum dieser Workshop den Blick auf Räume und Licht nachhaltig schärft.
Wilfried, erzähl uns doch ein wenig von dir.
Wenn ich meinen Weg in wenigen Worten skizzieren müsste, dann würde ich sagen: Das Thema Licht hat mich nie losgelassen – es war wie ein roter Faden, der sich durch meine gesamte berufliche Laufbahn zieht. Schon während meines Studiums zum Innenarchitekten habe ich nebenbei in einem Elektroplanungsbüro gearbeitet.
Nach spannenden Stationen als Innenarchitekt in Sydney und Frankfurt und später bei DIAL wurde das Medium Licht für mich immer mehr zum Zentrum meines Schaffens. Es zog mich zuerst ins Planungsbüro Lichtdesign Köln, 1996 gründete ich schließlich gemeinsam mit einem Partner die ag Licht. Seitdem ist Licht für mich nicht nur Beruf, sondern Berufung.
Was begeistert dich an der Lichtgestaltung?
Das Faszinierende ist; Mit Licht kann man Räume verwandeln. Licht macht Materialien sichtbar, lässt Oberflächen lebendig erscheinen und verändert Atmosphäre und Funktion, ähnlich wandelbar wie Musik oder Akustik.

Warum ist es dir wichtig, Licht erlebbar zu machen – über Normen und Software hinaus?
Die Norm zeigt uns die Mindestanforderung der Funktionserfüllung auf. Sicherlich ein wichtiger Aspekt. Aber die Umsetzung kann sehr sehr unterschiedlich aussehen – und hier eine Symbiose aus Architektur, Innenarchitektur und Lichtplanung zu finden, ist eigentlich die Aufgabe des gesamten Planungsteams. Das erreicht man beispielsweise nicht über die Varianten eines Lichtberechnungsprogrammes, ohne sich vorher ein schlüssiges Konzept zu erarbeiten.


Wie läuft ein typischer Tag in deinem Workshop ab?
Wichtig ist mir, dass die Teilnehmenden selbst Hand anlegen, sprich, den Prozess zur Erarbeitung eines Konzeptes selbst durchleben. Hierbei wird über das Skizzieren der Raum und die Aufgabe kennengelernt und eine Gestaltungsidee entwickelt. Grundvoraussetzung ist dabei nicht die Fähigkeit skizzieren zu können, sondern der emotionale Vorgang der Konzeptentwicklung – mit dem anschließend sehr befriedigenden Gefühl, es erreicht zu haben.
Was macht den Workshop so praxisnah?
Bei DIAL haben wir die wunderbare Möglichkeit, Ideen einzelner TeilnehmerInnen sofort im weißen Labor anschauen und überprüfen zu können – das macht es so praxisnah und deshalb verbringen wir auch die volle Zeit im Labor selbst. Dort können wir Ideen sofort umsetzen, testen und spüren, wie sie wirken. Theorie und Praxis fließen ineinander, deshalb verbringen wir fast den ganzen Tag direkt im Labor.
Für wen ist der Workshop besonders geeignet?
Für alle, die beruflich mit Licht in Berührung kommen. Ich denke, dass es junge InnenarchitektInnen oder ArchitektInnen sein können, die gewiss Aufgaben zum Thema Licht in der Praxis gestellt bekommen. Es können aber auch RepräsentantInnen von Leuchtenherstellern sein, die im Außendienst nicht wissen, wie sie Planer unterstützen können, oder, es sind ElektroingenieurInnen, die immer noch die Lichtplanung als Teil ihrer Arbeit ausführen müssen/dürfen, selbst aber keine gestalterische Ausbildung haben.
Was nehmen die Teilnehmenden mit?
Vor allem das Verständnis, was ein Konzept wirklich ist und welche kreativen Möglichkeiten jenseits der rein technischen Planung existieren. Damit wird vielleicht das Gespräch unter den Planenden in Zukunft leichter und/oder fruchtbarer.
Wie verändert der Workshop den Blick auf Licht und Architektur?
Letztendlich erhoffe ich mir eine Sensibilisierung für das Thema – Licht ist nichts, was man zusätzlich lernen muss, sondern was man als wunderbares Gestaltungsmittel anwenden darf, im Sinne einer funktionierenden und emotionalisierenden Architektur oder Innenarchitektur.
Neugierig geworden
oder selbst Lust, dabei zu sein?
Alle Informationen zum Intensiv-Workshop Licht
mit Wilfried Kramb findest du hier:
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